Bislang galt die Darmerkrankung Morbus Crohn als relativ wenig erforscht und leider auch als unheilbar. Zumindest eine Linderung der Symptome verspricht nun eine in Israel durchgeführte Studie, die die Wirksamkeit des Hanföls in solchen Fällen untersucht hat.
Morbus Crohn – was ist das eigentlich?
Schon im frühen Kindesalter stellt sich bei einigen Menschen eine chronische Erkrankung des Darmtraktes ein. Die Ursachen dafür sind bislang wenig erforscht. Dennoch ist anzunehmen, dass die Neigung dazu bereits in den Genen weitergegeben wird. Das Leiden, das sich durch Magenschmerzen, Gewichtsverlust, Phasen der starken Müdigkeit und einen bluthaltigen Stuhl definiert, galt bislang als unheilbar. Zwar konnten Operationen und die Einnahme von Medikamenten die Symptome lindern. Die Erkrankten stellten aber selbst in guten Zeiten immer wieder negative Schübe fest, die etwa durch Unachtsamkeiten bei der Ernährung oder durch seelische Belastungen ausgelöst werden können. Neue Erkenntnisse zeigen indes, dass das CBD-Öl für eine Therapie in Betracht gezogen werden kann.
Forschungen bestätigen die ersten Eindrücke
Es verwundert nicht, dass erstmalig in Israel die These aufgestellt wurde, das Öl der Cannabispflanze könne auch bei der Erkrankung an Morbus Crohn helfen. Der an das Mittelmeer grenzende Staat gilt als sehr aufgeschlossen gegenüber neuen Heilungsformen. Die Hanfpflanze kann dort legal unter leichten Auflagen erworben werden. Rahmenbedingungen also, die zum Selbstversuch anregen. Und durch die einige Erkrankte an Morbus Crohn durchaus Besserungen ihrer Symptome feststellten. Wann immer sie das CBD-Öl mit geringer THC-Konzentration einnahmen, stellten sie eine Linderung ihrer Beschwerden fest. Forscher der Universität in Jerusalem fanden bei späteren Untersuchungen heraus, dass zwei Drittel aller Probanden eine Verbesserung ihres Krankheitsverlaufes angaben, nachdem sie das Öl der Hanfpflanze konsumiert hatten.
Nicht jedes Öl kann verwendet werden
Jedoch lässt sich aus der Studie auch erkennen, dass das CBD-Öl nicht willkürlich gewählt werden sollte. Vielmehr ist es wichtig, auf seine Zusammensatzung und seine Qualität zu achten. Infrage kommen dabei nur solche pflanzlichen Essenzen, bei denen das THC – gemeint ist der Inhaltsstoff Tetrahydrocannabinol – in einer Dosierung von höchstens 15 Prozent vorliegt. Das Öl erreicht damit eine kaum spürbare berauschende Wirkung, das Nervensystem und die Wahrnehmung des Betroffenen werden folglich nicht beeinträchtigt. Demgegenüber ist das Öl überwiegend mit dem Wirkstoff Cannabidiol angereichert. Ihm werden entzündungshemmende und entkrampfende Eigenschaften zugeschrieben. Bei wiederholter Einnahme sollen vorhandene Schmerzen gelindert werden können, das Immunsystem wird gestärkt, die optimale Funktionsweise der Organe angeregt.
Leider nicht zur vollständigen Heilung geeignet
Allerdings bringen die guten Forschungsergebnisse aus Israel auch einen Wermutstropfen mit: Erneut bestätigten die Untersuchungen, dass das CBD-Öl im Falle einer Erkrankung an Morbus Crohn zwar hilfreich gegen die Symptome eingesetzt werden kann. Eine dauerhafte Genesung scheint nach gegenwärtigen Erkenntnissen aber selbst damit nicht möglich zu sein. Dennoch lohnt es sich, die Lebensqualität der Erkrankten durch die wiederholte Einnahme der Hanf-Essenz zu verbessern. Ebenso bleibt abzuwarten, ob bei einem langfristigen Konsum nicht doch noch weitere positive Ergebnisse festgestellt werden können, die in den kurzzeitigen Testläufen nicht zu erkennen waren. So waren bislang die im Darm vorliegenden Entzündungen durch die Einnahme des Öls lediglich zurückgegangen, aber nicht vollständig geheilt – eine Hoffnung auf bessere Resultate ist also nicht ganz unbegründet.