Die Vermögensverwaltung beinhaltet eine Reihe von Beratungsdienstleistungen, die alle Aspekte des Finanzlebens eines Privatkunden mit großem Vermögen abdecken: Finanzanlage, Planung, Buchhaltung und Steuern, Rechtsfragen. Zu diesen Dienstleistungen gehören Empfehlungen wie der Einsatz von Kapital und anderen Mechanismen des Asset-Managements, Empfehlungen zur Übertragung von Geschäften, Anwendung von Optionen oder Absicherungsmechanismen durch Derivate für grosse Aktienpakete. Traditionell fordern vermögende Kunden von der Vermögensverwaltung ein höheres Serviceniveau, exklusive Angebote und einen persönlicheren Service als bei gewöhnlichen Bankkunden.
Definition
Vermögensverwaltung (Anlageverwaltung, Treuhanddienstleistungen, Treuhandverwaltung) ist die professionelle Verwaltung verschiedener Arten von Wertpapieren (Aktien, Obligationen etc.) und sonstigen Vermögensgegenständen (z. B. Immobilien) mit dem Ziel, den Anlegern Gewinne zu erwirtschaften. Kapitalanleger können dabei sowohl Unternehmen (Versicherungen, Pensionskassen, Kapitalgesellschaften etc.) als auch private Investoren (direkt oder über kollektive Kapitalanlagen) sein. Die Übertragung des Vermögens zur Verwaltung erfolgt auf Grundlage eines Liegenschaftstreuhandvertrages.
Eine Studie des CFA Institute stellt zum Thema „Wealth Management“ fest, dass es zwei Hauptfaktoren gibt, die private Anleger von Investmentinstituten abgrenzen.
Erstens unterscheiden sich die Zeithorizonte. Einzelpersonen sind durch die Lebenserwartung begrenzt, im Gegensatz zum potenziell endlosen Leben von Institutionen. Dieser Umstand erfordert den Einsatz von Strategien zur Vermögensübertragung am Lebensende (Erbschaft). Die Vererbung wird durch Gesetze und Vorschriften bestimmt, die von Ort zu Ort variieren, daher können auch die Verfahrensweisen abweichen.
Ein zweiter Faktor, der die unterschiedlichen Portfolioverwaltungsstrategien für privates und institutionelles Kapital beeinflusst, sind die Steuern. Der steuerliche Aspekt besteht darin, dass Einzelpersonen mit einer höheren Wahrscheinlichkeit einer Vielzahl von Abgaben auf Kapitalerträge unterliegen, die von Standort zu Standort konträr hoch sind. Portfolioverwaltungsmethoden, die den Kunden zur Erreichung ihrer Ziele angeboten werden, einschliesslich Steuerabzüge, müssen den Anforderungen der jeweiligen Steuerbehörden entsprechen.
Entwicklung
Der Begriff Vermögensverwaltung oder „Wealth Management“ wurde zunächst in Retail-Divisionen von Goldman Sachs und Morgan Stanley verwendet, um Dienstleistungen für vermögende Kunden vom Massenmarkt abzugrenzen, später breitete sich die Benennung auch auf den Finanzdienstleistungsmarkt aus.
In den späten 1980er-Jahren begannen Privatbanken und Maklerfirmen, Workshops und Veranstaltungen anzubieten, die das Know-how, die Fähigkeiten und die Werkzeuge von Vermögensverwaltungen präsentieren sollten. Im Laufe mehrerer Jahre entstand mit den Vermögensverwaltungen und den Family Offices ein neues Geschäftsmodell. Die Aktivitäten dieser neuen Einheiten zielten darauf ab, begüterte Klienten aufzuklären und ein Beziehungsnetz zwischen diesen Kunden und ihren Familienmitgliedern zu schaffen.
Von mehreren führenden Universitäten werden Weiterbildungsprogramme zum Vermögensmanagement für vermögende Privatanleger angeboten. Das erste derartige Programm wurde an der Wharton School of Business der University of Pennsylvania angeboten. Seit 1995 wurden 573 Investoren aus 32 Ländern im Rahmen dieses Programms geschult. Das fünftägige Programm wird zweimal jährlich in Zusammenarbeit mit dem Institut für Privatanleger angeboten. Auch die University of Chicago und die Stanford University bieten fünftägige Programme an. 2009 bot die Columbia University einen dreitägigen Investmentkurs an.
Laut einer Studie des Londoner Beratungsunternehmens Scorpio waren die grössten Banken in Bezug auf das verwaltete Kapital die Schweizer UBS (2,1 Billionen USD) sowie die Bank of America (1,97 Billionen USD) und Morgan Stanley ($ 1,95 Billionen Dollar). Den grössten Sprung nach vorn machte die chinesische China Merchants Bank, die sich in der Liste um 5 Plätze verbesserte und den 15. Platz belegte.
Branchenübersicht
Asset Management ist eine grosse und wichtige globale Branche, die ein Vermögen von 100 Billionen US-Dollar verwaltet. Die Vermögensverwaltung als Geschäft umfasst Aspekte wie die Suche nach professionellen Anlageverwaltern, Recherchen (einzelne Vermögenswerte und ihre Klassen), die Durchführung von Handelsgeschäften, Marketing, interne Revision und die Erstellung von Berichten für Kunden. Die grössten Investmentmanager sind Unternehmen mit einer komplexen Struktur, die der Grösse der von ihnen kontrollierten Vermögenswerte entspricht. Neben Anlegern und Vermögensverwaltern beschäftigt die Verwaltungsgesellschaft auch Compliance-Beauftragte, interne Revisoren, Wirtschaftsprüfer, Informatiker und Backoffice-Mitarbeiter.
Bei der Führung eines solchen Unternehmens können die folgenden Probleme identifiziert werden:
+ Erträge stehen in direktem Zusammenhang mit Marktbewertungen
+ Hohe Renditen sind schwer zu halten, Kunden können in Zeiten sinkender Renditen Fondsanteile zurückziehen
+ Das Unternehmen muss die hohen Kosten tragen, die mit der Einstellung erfolgreicher Vermögensverwalter verbunden sind.
+ Die Fondsperformance hängt von den Fähigkeiten der Vermögensverwalter ab, aber Kunden glauben eher an eine einzigartige Anlageidee und interne Disziplin als an die Eignungen einiger weniger Vermögensallokatoren.
+ Viele erfolgreiche Analysten, die im Bereich Asset Management tätig sind, sammeln genug Kapital an, um das Unternehmen zukünftig zu verlassen und Geld durch die Verwaltung ihres eigenen Vermögens zu verdienen.
+ Die arriviertesten Investmentgesellschaften der Welt sind diejenigen, die sich physisch und psychisch von Banken und Versicherungen absetzen. Die besten Ergebnisse und die erfolgreichsten Geschäftsstrategien gehören unabhängigen Investmentgesellschaften.
Generierung von Einkommen
Somit ist das Asset Management eine Finanzdienstleistung für vermögende Privatpersonen, bei der Transaktionen mit dem Geld des Kunden durchgeführt werden, um sein Vermögen zu erhalten und zu vermehren. Im englischsprachigen Raum wird es auch als Wealth Management bezeichnet, also die Verwaltung von privatem Kapital. Wealth Management umfasst häufig Bank-, Anlage- und Beratungsdienstleistungen.
Eine Einlage kann auf unterschiedliche Weise Einkommen generieren. Die einfachste davon ist „durch Zinsen“, wenn kein Kapital investiert wird und das Wachstum nur durch die jährliche Zinsabgrenzung erreicht wird. Eine andere Möglichkeit besteht darin, nach einem spezifischen Programm in verschiedene Vermögenswerte zu investieren. Dabei werden unterschiedliche Optionen, erweiterte Dienstleistungen und eine Reihe von Leistungen im Zusammenhang mit der Betreuung eines Kundenkontos für jeden Kunden individuell ausgewählt.
Kosten in der Schweiz
Die Vermögensverwaltungskosten in der Schweiz variieren je nach Anbieter sehr stark. Das Vergleichsportal Moneyland.ch hat 2020 einen Vergleich angestellt. Dabei werden die wichtigsten Schweizer Grossbanken und Kantonalbanken berücksichtigt. Das klassische Mandat, Vermögen mit möglichst hohem Aktienanteil zu verwalten, kostet bei den untersuchten Banken bei einem Anlagebetrag von CHF 200’000 bzw. CHF 500’000 durchschnittlich 1,4 % des Anlagebetrages pro Jahr. Diese Kosten beinhalten nicht alles, was Kunden zu zahlen haben. Zu den Vermögensverwaltungsgebühren kommen oft Produktkosten hinzu, die schnell so teuer werden können wie die Verwaltungsgebühren.
In den letzten Jahren sind Digital Asset Manager mit überzeugenden Angeboten in den Asset-Management-Markt eingestiegen. Ihr Marktanteil ist noch klein, aber sie wachsen stark. Schon allein deshalb, weil die Kosten deutlich niedriger sind als bei traditionellen Anbietern. Zudem können Kunden ihr Vermögen bereits ab CHF 500.– professionell verwalten. Traditionelle Anbieter erfordern eine erhebliche Investition.
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