Microsoft Verträge

Microsoft Verträge werden für die Lizenzierung des Microsoft-Produktportfolios abgeschlossen. Dieses ist sehr umfangreich. Es gibt Desktopanwendungen (MS Office), Desktopbetriebssysteme (Windows) und viele Microsoft Serverlösungen. Für diese Produkte bietet Microsoft jeweils geeignete Lizenzmodelle an.

Microsoft Verträge für neun Lizenzmodellkategorien
Die gesamte MS Software lässt sich mit Stand 2019 in neun Lizenzmodellkategorien unterteilen. Zentrale Dokumente der Produktlizenzierung sind die OST (Bestimmungen für Onlinedienste) und die Produktbestimmungen. Sie gehören als fester Bestandteil zu allen Volumenlizenzverträgen, ergänzen diese vielfach, gelten weltweit auf identische Weise und stehen auch auf Deutsch zur Verfügung.

Die wichtigsten Microsoft Verträge
Am häufigsten werden Desktop-Anwendungen genutzt, bei denen eine Lizenz pro Gerät gültig ist. Mit einer Volumenlizenz für Desktop-Anwendungen ist der Nutzer berechtigt, Kopien und frühere Versionen auf dem lizenzierten Gerät zu installieren oder diese Kopien auf einem Server für den VDI-Zugriff oder das Remoting durch das lizenzierte Endgerät bereitzustellen. Die MS Desktop Betriebssysteme sind pro Gerät und Kopie lizenziert. Das bedeutet, auf jedem Gerät darf die Software nur einmal existieren. Eine Software Assurance berechtigt zusätzlich zur Nutzung von vier weiteren Kopien (Instanzen) während der Laufzeit der Lizenz. Developer Tools gelten pro Nutzer, daher muss in Netzwerken jeder Nutzer bei einem Zugriff die Lizenz für das entsprechende Developer Tool besitzen. Diese Tools brauchen Entwickler, um neue Programme zu entwerfen und zu testen.

Weitere Microsoft Verträge

Für Online Services können die Anwender eine Nutzer-Abonnementlizenz oder eine Add-on-Abonnementlizenz erwerben. Diese Lizenzen erlauben den Zugriff auf Services, die Microsoft hostet. Folgende Lizenztypen stehen zur Auswahl:

  • Nutzer-AL (Abonnementlizenz): Jeder Nutzer benötigt eine Lizenz, um auf die Onlinedienste zuzugreifen.
  • Geräte-AL (Abonnementlizenz): Das Gerät benötigt die Lizenz.
  • Dienst-AL (Abonnementlizenz): Die Lizenz gilt für die gesamte Organisation. Es können aber zusätzliche Geräte-, Nutzer- oder Add-On-ALs nötig sein, das hängt vom Dienstangebot ab.
  • Add-On-AL (Abonnementlizenz): Solche zusätzlichen Lizenzen erfüllen unterschiedliche Zwecke. Sie können sich beispielsweise auf verbrauchte Einheiten (Gigabytes Speicherplatz) beziehen, auch für durch externe Nutzer aufgerufene Serverkapazitäten werden sie vergeben.

Für Serverbetriebssysteme gibt es Prozessorlizenzen + CAL (Client Access License, Zugriffslizenz) und optional einen externen Connector. Es sind die physischen Prozessoren des Servers zu lizenzieren. Dabei gilt eine Lizenz für zwei Prozessoren. Für Server-Betriebssystem gelten CALs für Nutzer oder Geräte. Die Anwender können sich für eine von beiden Varianten entscheiden, bei der sie dann in der Regel auch bei einer Verlängerung der Lizenz bleiben. Die Geräte-CAL bietet sich an, wenn mehrere Nutzer abwechselnd mit einem Gerät arbeiten (beispielsweise beim Arbeitsplatz-Sharing), die Nutzer-AL ermöglicht es einem Nutzer, mit der Lizenz von mehreren Geräten aus auf den Server zuzugreifen. CALs sind immer versions- und funktionsspezifisch. Die Version muss derjenigen der Serversoftware entsprechen oder eine modernere Variante sein. Des Weiteren gibt es noch Server-Management-Lizenzen und Client-Management-Lizenzen (mehr Infos).

Verwaltung der Microsoft Verträge
Diese Lizenzen, deren Darstellung und Auflistung keinesfalls vollständig ist, werden mithilfe von Software Asset Management verwaltet. Es gibt Firmen, die dieses Management selbst in die Hand nehmen, dabei aber möglicherweise an Grenzen stoßen. Die Lizenzen laufen praktisch nie gleichzeitig aus, werden aber vielfach parallel benötigt. Das Asset Management der Lizenzen ist daher eine anspruchsvolle Aufgabe.