Während man früher händisch am Zeichenbrett Produkte entworfen hat, die dann in einer Werkstatt als Prototyp entstanden sind, werden in rund der Hälfte aller Produktentwicklungen heute schon Systeme der künstlichen Intelligenz eingesetzt oder die digitale Produktentwicklung zur Anwendung gebracht.
Kunden besser verstehen
Über solche Systeme hofft man auch den Kunden besser zu verstehen, und zwar lange bevor man einen praktischen Markttest gemacht hat. Über künstliche Intelligenz versucht man, mögliche Kundenentscheidungen vorherzusehen und so Marktabsatzchancen besser einschätzen zu können.
Die Daten aus den Köpfen und analogen Aufzeichnungen zu digitalisieren, ist Voraussetzung für erfolgreiche digitale Entwicklungen
Vorteile der digitalen Produktentwicklung
Als wesentlichen Vorteil sehen jedoch die Anwender:
- Produkteinführungszeiten werden deutlich verkürzt, – bei letzten Befragungen von Entscheidern um ca. 17%
- Produktionskosten sinken
- Es gelingt häufig besser, Kundennutzen zu erhöhen
Digital Produkte zu entwickeln, heisst auch, Daten bestehender Produkte auszuwerten und z.B. Qualitätsdaten, Reklamationen, Nutzungsdaten daraufhin zu analysieren, was man besser machen kann.
In vielen Firmen sind Werkstoffdaten noch nicht digitalisiert
Bei der Entwicklung neuer Produkte aus unterschiedlichen Materialien muss man jedoch die Werkstoffdaten genau kennen, um zu prüfen, ob die Werkstoffe auch aus technischer und wirtschaftlicher Hinsicht für das angedachte Produkt in Frage kommen. Dazu werden Werkstoffdaten meist aus PDM- oder PLM-Systemen gezogen. Aus ERP-Systemen sind ggf. Preisdaten und Liefermöglichkeiten zu entnehmen, was nötig ist, um eine Werkstoffqualifizierung vorzunehmen.
Digitale Produktentwicklung in vier Akten
Digitalisiert man die Entwicklung neuer Produkte, kann man dies auf vier Teil-Prozesse aufteilen:
- Design: Hier wird unter Einbeziehung des Produktmanagements das Produktdesign ausgearbeitet, wofür Produktanforderungen, Designskizzen und Materialvorgaben hilfreich sind
- Entwicklung: Unter Einbeziehung von Produktentwicklung, Bauteilentwicklung, Labor, Fertigungsplanung und Werkstoffentwicklung werden Simulationsdaten erzeugt, nachdem man Labor- und Prüfdaten sowie Werkstoffkennwerte eingepflegt hat
- Markttest und Freigabe: Das Produktmanagement muss dann – ggf. nach einem Markttest – das Produkt unter Einbeziehung von Qualitätsmanagement, Produktion und Compliance freigeben
- Serienproduktion: Ist einmal die finale Entscheidung für ein Produkt gefallen, kann es in Serienproduktion geben und wird vom Qualitätsmanagement und Produktmanagement regelmässig überprüft. Überdies muss das Kundenfeedback überwacht werden, um ggf. Anpassungen am Produkt vorzunehmen.
Künstliche Intelligenz kann helfen, Produkte besser zu machen
80% des Wissens einer Firma liegt meist im Verborgenen
Firmen für digitale Produktentwicklung schätzen, dass in vielen Firmen 80% des Wissens im Verborgenen liegen und damit zunächst erstmal gar keine digitale Entwicklung stattfinden kann. Das Wissen ist meist in den Köpfen von Abteilungsleitern und besteht aus einem Erfahrungsschatz, der allenfalls analog dokumentiert, aber nicht digitalisiert vorhanden ist.
Das Wissen, welches in den Köpfen der Mitarbeiter und in analoger Form in Firmen vorhanden ist, dann zunächst erst einmal in digitale Form zu bringen, ist die Sisyphus-Arbeit, die zunächst notwendig ist, um digitale Entwicklungen in der Zukunft zu tätigen.
Kostensenkung um 13% möglich
Nach einer Studie von PwC lohnt sich jedoch die Mühe, denn man könne damit:
- Die Effizienz um 31% steigern
- Die Zeit bis zur Marktreife bei neuen Produkten um 28% reduzieren
- Die Kosten um 13% senken
Globale Entwicklung neuer Produkte
Über Augmented Reality können heute schon Entwickler in globalen Unternehmen aus der ganzen Welt auf virtualisierte neue Produkte zugreifen und so z.B. um ein neu entwickeltes Auto herumgehen oder in den Innenraum schauen. Dazu muss niemand mehr aus Holz etwas schnitzen oder ein Muster in der Schlosserei fertigen lassen.
Digitale Produktentwicklung
Natürlich versteht man unter diesem Thema auch die Entwicklung von rein digitalen Produkten wie eine neue Web-Applikation oder einer Custom Software. Wir empfehlen mit einer professionellen Agentur zusammen zuarbeiten, wenn es um neue Software Produkte geht.