Nicht immer sorgen traditionelle Arzneimittel für Linderung der Beschwerden. Gerade natürliche Arzneimittel sind auf dem Vormarsch und die Lehre von den Heilpflanzen geht viele Jahrhunderte zurück. Mit der Phytotherapie lebt dieses Wissen wieder neu auf und es wird aufgezeigt, dass viele Heilpflanzen effektiv gegen bestimmte Beschwerden vorgehen.
Die Natur als Lösung
Der alte Spruch, dass gegen jede Krankheit ein Kraut gewachsen ist, hat von seiner Aktualität nichts verloren. Ganz im Gegenteil, denn in der Phytotherapie wird sich genau mit diesem Thema befasst. Auch dem Wunsch der Menschen wird durch diese Form der Heilung entsprochen. Immer mehr Patienten wollen nämlich mit natürlichen Arzneimitteln behandelt werden. Über 70.000 Pflanzen werden weltweit als Arzneimittel genutzt und neben den Blättern, werden hier zum Beispiel die Früchte, Wurzeln oder Stängel benötigt. Bereits in der Antike und im Mittelalter fand die Phytotherapie ihren Ursprung, doch erst im 19. Jahrhundert ist es gelungen, die Stoffe in den Heilpflanzen in reiner Form zu gewinnen. Die Resultate waren beeindruckend und so konnten zahlreiche hochwirksame Medikamente gewonnen werden. Frei von Nebenwirkungen sind aber auch die pflanzlichen Arzneimittel nicht. Hier ist es immer wichtig, sich im Vorfeld mit einem Experten über mögliche Nebenwirkungen zu unterhalten. Nur durch eine fachkundige Beratung wird das passende pflanzliche Arzneimittel für den jeweiligen Einsatzzweck gefunden.
Welche Pflanze hat welche Wirkung?
Jede Heilpflanze geht gegen andere Beschwerden vor und so ist es wichtig, sich genau über die jeweiligen Wirkstoffe zu informieren. Im Rahmen der Phytotherapie wird dieses Wissen vermittelt. So kann zum Beispiel bei einer Erkältung Sonnenhutkraut eingesetzt werden, während bei Prellungen und Verstauchungen Arnika oftmals das Mittel der Wahl ist. Wunden können mit Ringelblumenblüten verarztet werden. Phytopharmaka kommen zudem in den unterschiedlichsten Formen vor. Neben dem Einsatz als Tabletten, gibt es auch Tropfen oder Salben, die für eine Besserung der Beschwerden sorgen. Als Tee oder Aufguss sind die pflanzlichen Heilmittel ebenfalls begehrt. Noch immer wird bei der Suche nach dem optimalen Arzneimittel aus der Natur das traditionelle Wissen genutzt. Immer öfter werden aber auch moderne naturwissenschaftliche Standards erfüllt.
Der Fachbegriff ist auf den französischen Arzt Henri Leclerc zurückzuführen. Er vereinte die griechischen Begriffe Phyton (Pflanze) und therapeia (Pflege). Wer jetzt allerdings glaubt, dass die Suche nach Heilpflanzen abgeschlossen ist, der täuscht sich. Immer wieder werden neue Kombinationen getestet und das durchaus mit Erfolg. So werden die pflanzlichen Arzneimittel aufgrund neuer Erkenntnisse immer effektiver. Viele Heilpflanzen sind bisher noch gar nicht erforscht worden und häufig stehen die Wissenschaftler diesbezüglich noch am Anfang. Bevor ein pflanzliches Arzneimittel auf den Markt kommen darf, muss es zahlreiche Kriterien erfüllen. Beim Einsatz von pflanzlichen Arzneimitteln ist zudem häufig Geduld gefragt. Im Gegensatz zu herkömmlichen Medikamenten wird eine Milderung der entsprechenden Beschwerden erst nach geraumer Zeit erzielt. Dafür ist der Effekt bei regelmässiger Einnahme oftmals von Dauer. Auf lange Sicht wird die Naturmedizin also eine noch wichtigere Rolle spielen und so ist es kein Wunder, dass immer mehr Menschen auf diese Form der Linderung setzen. Heilung und Natur sind unmittelbar miteinander verbunden und die Erkenntnisse auf diesem Gebiet werden im Laufe der Jahre immer weitreichender.