Das Jutenetz – die Kraft der natürlichen Faser

Jutefasern galten über Jahrzehnte hinweg als preiswerter und robuster Rohstoff. Leider hat die Pflanze gegenüber den modernen künstlichen Fasern an Bedeutung verloren. Insbesondere im Handwerk sowie im Garten- und Landschaftsbau ist das Jutenetz aber auch weiterhin nicht aus dem beruflichen Alltag wegzudenken.

Beständiger Werkstoff aus fernen Ländern
In Europa wird die Jutepflanze kaum industriell angebaut. Dafür ist das hier zu erwartende Klima nicht feucht und nicht warm genug. Die Gewächse, die in ihrer Heimat auf dem asiatischen oder dem afrikanischen Kontinent durchaus eine Höhe von drei Metern erlangen können, wären hier also nicht lebensfähig. Das Material erinnert dabei an Holz: Nach der Rodung werden die einzelnen Fasern vom Stamm abgetrennt. Noch wären sie allerdings nicht robust genug, um weiterverarbeitet werden zu können. Notwendig ist es dabei, die Fasern kurzzeitig zu erhitzen. Das Rösten über dem offenen Feuer soll den Werkstoff verdichten, ihn aber ebenso geschmeidig werden lassen – immerhin eine wichtige Voraussetzung für das Weben des Jutestoffes.

Der Bedarf an Jute sinkt
Über viele Jahrzehnte hinweg galt das Jutenetz als wahrer Alleskönner in der Verwendung. Daraus hergestellte Säcke wurden für den Transport unterschiedlicher Güter genutzt. Doch diese Zeiten sind vorbei. Moderne Fasern, die oft preiswerter und langlebiger produziert werden können, haben der Jute längst den Rang abgelaufen. Der Anbau und die Rodung der Pflanze sowie die Verarbeitung der Fasern haben daher an Bedeutung verloren. Insbesondere ökologisch denkende Konzerne greifen in der jüngeren Vergangenheit dennoch gerne auf den natürlichen Rohstoff zurück. Denn er belastet die Umwelt nicht und kann ohne Rückstände verrotten. Ein Vorteil, den künstliche Gewebe nicht bieten. Doch wo kommt die Jute eigentlich zum Einsatz?

Jute für unterschiedliche Zwecke
Das Jutenetz wird heute vornehmlich zur Anfertigung kleinerer Mengen von Verbandsmaterial oder von Transportbehältnissen genutzt. Auch Kleidung kann daraus hergestellt werden, gilt wegen der spröden Faser aber als wenig komfortabel. Zumal bei der Herstellung chemische Stoffe verwendet werden, die auf dem Körper zu allergischen Reaktionen führen könnten. Der einst boomende Industriezweig ist dabei auf einen geringen Teil seiner wirtschaftlichen Schlagkraft geschrumpft, sodass die Jute mittlerweile gerade bei einer guten Qualität und einer hochwertigen Anfertigung mit relativ teuren Preisen verbunden sein dürfte. Ein Schicksal, das das Material mit der Baumwolle teilt. Dennoch werden weiterhin vor allem in den asiatischen Ländern diverse Produkte aus der Pflanzenfaser gefertigt und weltweit vertrieben. Rund um den Globus ergibt sich ein Bedarf von etwa drei Tonnen pro Jahr. Sie können Jutenetze online kaufen.

Im Handwerk und im Landschaftsbau geschätzt
Das Jutenetz hat sich in den letzten Jahren allerdings überall dort etabliert, wo künstliche Gewebe nicht zum Einsatz kommen können. Seile und Stricke werden im Baugewerbe vornehmlich aus Jute gefertigt. Für das Abdichten von Ufern, für das Sichern von Deichen und für das Legen von Drainagen wird ebenfalls noch häufig die Jute verwendet. Der Vorteil des Materials liegt in seiner Langlebigkeit. Wird es nach vielen Jahren dennoch porös und kann es daher nicht mehr genutzt werden, landet es auf dem Komposthaufen und wird dort zersetzt. Der Rohstoff nährt den Erdboden, statt ihn zu belasten – wie das bei Kunststoffen der Fall wäre.